· 

PreBEG begrüßt 99. und 100. Mitglied

Wir sind 100!

Ein weiterer wichtiger Schritt für die Preetzer Bürger Energie Genossenschaft (PreBEG) ist getan: am Freitag, 23.02.18 konnte die PreBEG im Ratssaal der Stadt Preetz ihr 99. und 100. Mitglied begrüßen und hat somit bereits nach so kurzer Zeit eine dreistellige Mitgliederzahl. Jens Rose, der in der Memeler Straße wohnt und dort auch seine Massagepraxis betreibt, ist seit Freitag Mitglied mit der Nummer 99. Die Bodelschwingh-Kirchengemeinde, für die Herr Jürgen Plischke vom Finanz- und Bauausschuss und Pastor Lars Kroglowski stellvertretend anwesend waren, ist nun Nummer 100. Über 50 Genossenschaftsmitglieder waren gekommen, um die beiden Neuen zu begrüßen.

Herr Rose erklärte, dass für ihn neben Umweltaspekten die wesentliche Motivation in die PreBEG einzutreten seine alte Heizung sei, von der er hoffe, dass sie so lange durchhalte, bis die Nahwärme bei seinem Haus angekommen ist. Herr Plischke gab als wesentlichen Grund die von der EKD genannten Klimaziele und insbesondere die Bewahrung der Schöpfung an. Die EKD will, dass die Kirche bis 2050 klimaneutral ist. Da aber die Kirche sich als politisch neutral sehe, habe die Entscheidungsfindung für den Eintritt in die PreBEG dann doch über ein Jahr gedauert.


In seinem Grußwort betonte Bürgermeister Demmin die Bedeutung des „Leuchtturm-projektes“ PreBEG, denn die Erzeugung von regenerativ erzeugter Wärme für 3000 Bürgerinnen und Bürger von Preetz hat über die Grenzen der Stadt Preetz hinaus eine Vorbildfunktion. Hans Eimannsberger als Vorstand der PreBEG, der durch seine Hausbesuche bei vielen Bewohnern der Glindskoppel und Wunder’schen Koppel viele dieser 100 Mitglieder persönlich angeworben hat, berichtete, dass die PreBEG jetzt 30% der für den Startschuss notwendigen Mitglieder aufweisen könne. Diese Mitglieder würden sogar bereits 42% der zu erzeugenden Energie abnehmen, wobei ja noch viele der großen Wohnblocks aus den Quartieren noch nicht dabei seien. Dabei hob er das „noch nicht“ hervor, denn die Gespräche mit den Beiräten und Wohneigentümern der Eigentümergemeinschaften hätten gerade erst begonnen.

 

Hans Eimannsberger erklärte weiter, dass der Weg bis zur tatsächlichen Realisierung zwar weiterhin „steinig“ und „aufwändig“ bleibe, er aber angesichts des jetzigen Erfolges keine Zweifel an der Realisierung mehr habe. Dabei stellte er heraus, dass die PreBEG sicherlich einfach die „großen Abnehmer“ gewinnen könnte, um die notwendigen Zahlen zu erreichen. Dies sei dann aber nicht mehr „sein Projekt“, weil für ihn Genossenschaft bedeute, dass möglichst alle an diesem Projekt teilhaben können.

 

Von seinen Hausbesuchen erzählte Hans Eimannsberger, dass er die volle Bandbreite der Meinungen kennenlernen würde: Von „Das mit dem Klimawandel glauben Sie ja wohl selber nicht“ bis zu „Wo muss ich unterschreiben?“ sei alles dabei. Bedeutend sei für ihn das Beispiel eines 97 Jährigen, der seine Verantwortung für die nachfolgenden Generationen als Beweggrund für den Eintritt in die PreBEG angab. Wörtlich habe er gesagt: „Das ist ein Superprojekt“. Häufig würde er auch hören, dass es doch nicht gut sei, Fläche aus der Natur für die Erzeugung von Energie zu benutzen. Darauf entgegnete er, dass jede Energie-erzeugung Fläche benötigen würde. So brauche z.B. die Gewinnung von Braunkohle viel mehr Fläche. Und diese Fläche sei im Gegensatz zu der von der PreBEG verwendeten Fläche verloren, denn sie würde nachhaltig zerstört. Die Stahlstützen für die Solarkollektoren der PreBEG würden nicht einmal einbetoniert, so dass alles sogar rückbaubar wäre. Und dazwischen würden Gräser blühen und der Boden würde nicht mehr so stark verdichtet, so dass die Fläche sogar aufgewertet würde. Zum Schluss bestätigte er auf Nachfrage, dass geplant sei, mit den Leitungen für die Wärme auch ein Glasfasernetz zu legen. Wer der Betreiber des Netzes würde, müsse zu gegebener Zeit entschieden werden.